Hier finden Sie Antworten zu den gängigsten Fragen betreffend unseres Systems und Verfahren im Rahmen einer luftgestützten Qualitätssicherung.
Gerne stehen wir Ihnen bei noch offenen Fragen auch telefonisch zur Verfügung.
Allgemeine Themen
Was ist ein UAV oder UAS?
UAV oder UAS steht für „unmanned aerial vehicle“ bzw. „unmanned aerial system“.
Gerne werden auch Begriffe wie RPA oder RPAS für „remotely piloted aircraft“ oder „remotely piloted aircraft system“ dafür verwendet. Im Allgemeinen und umgangssprachlich wird aber meist der Begriff „Drohne“ verwendet. Im Falle unseres AERO-SensorCopters auch „Helikopter-Drohne“.
Welche Ausbildung benötigt der Pilot?
Ein Drohnenführerschein ist in Österreich schon seit Anfang 2014 Vorschrift, seit Oktober 2017 auch in Deutschland und seit Anfang 2021 im Rahmen einer Hamonisierung in ganz Europa. In Abhängigkeit der jew. Gewichtsklassen und Einsatzzwecke der Drohnen ist neben einer theoretischen auch eine praktische Flugprüfung erforderlich.
Welche geographischen Regionen werden von Aero Enterprise abgedeckt?
Abhängig von den Anfragen und der geeigneten Kombination der Inspektionsflüge in Kampagnen liegt unser Serviceradius in einer Reichweite von mittlerweile über 1.500 km gemessen von unserem Hauptstandort in Linz, Österreich.
Für unsere Kunden sind wir in ganz Europa, vom hohen Norden in Schweden bis in den Südosten am Schwarzen Meer unterwegs.
Darf der AERO-SensorCopter in bewohntem Gebiet und in verkehrsintensiven Gebieten fliegen?
Der AERO-SensorCopter wurde gemäß den bis Ende 2020 geltenden österreichischen nationalen Vorschriften in der Kategorie “C” zertifiziert.
Diese Zulassung ist noch in einer Übergangsfrist bis Mitte 2021 gültig und gestattet Flüge in Österreich mit direkter Sichtverbindung in besiedeltem Gebiet mit einer maximalen Abflugmasse von 25kg.
Für Flüge über dicht besiedeltem Gebiet (Fußgängerzone, Stadtkern), in der Nähe von Flughäfen (Kontrollzonen) und über 150m Flughöhe müssen Sondergenehmigungen eingeholt werden.
Seit 2021 sind neue EU-Drohnenvorschriften in Kraft getreten, diese gelten in der gesamten EU und ist eine Vereinheitlichung der Gesetzgebung.
Derzeit wird der AERO-SensorCopter in der Kategorie „Open A3“ betrieben.
In dieser Kategorie muss ein Abstand von 150m zu Wohn-, Gewerbe-, Industrie- oder Erholungs-Gebieten eingehalten werden.
Im unmittelbaren Fluggebiet dürfen sich keine unbeteiligten Personen aufhalten.
Die maximale Flughöhe ist auf 120m begrenzt, diese darf in einem Umkreis von 50m rund um künstliche Hindernisse bis auf maximal 15m über das Hindernis mit Einverständnis der zuständigen Stelle (Besitzer, Betreiber) überschritten werden.
Für den Betrieb des AERO-SensorCopters über Wohn-, Gewerbe, Industrie- oder Erholungs-Gebieten ist eine „Specific-Zulassung“ erforderlich.
Je nach Einsatzszenario muss ein entsprechender Antrag mit Risikoanalyse bei der Luftfahrtbehörde vorgelegt werden.
Das Szenario mit Risikoanalyse kann bereits als sogenanntes „Standardszenario“ bei der Luftfahrtbehörde vorliegen oder muss explizit für diesen Einsatz erstellt werden.
Der AERO-SensorCopter hat auch eine Luftfahrt-Zulassung für GB und darf auch dort eingesetzt werden.
Wie hoch kann der AERO-SensorCopter fliegen?
Gesetzlich sind die erlaubten Flughöhen in Europa mittlerweile weitgehend harmonisiert. Es gibt gelegentlich, abhängig von den zu inspizierenden Objekten, länderspezifisch noch Unterschiede. In den meisten Fällen sind bei geplanten Einsatzhöhen über 120m Genehmigungen notwendig, die einer Zustimmung durch die jeweils zuständige Luftfahrtbehörde bedürfen.
Physikalisch ist durch den großen Rotordurchmesser des AERO-SensorCopters und der Tatsache, dass ein elektrischer Motor im Vergleich zu einem Verbrennungsmotor seine Leistung mit zunehmender Höhe beibehält, mit nur leichten Modifikationen am AERO-SensorCopter Einsatzhöhen bis zu 4.000 Meter MSL kein Problem.
Welche Reichweite und Flugzeit hat der AERO-SensorCopter?
Aufgrund gesetzlicher Regelungen ist der Betrieb des AERO-SensorCopters auf Sichtweite begrenzt, also innerhalb der „line of sight“ (LOS). Theoretisch wäre aber in der aktuellen Konfiguration eine Entfernung von etwa 2,5 km möglich. Das Gerät hat derzeit eine Flugdauer von Minimum 30 Minuten. Abhängig von den vorherrschenden Windbedingungen werden aber auch längere Flugzeiten erzielt.
Was kostet der AERO-SensorCopter?
Unsere Eigenentwicklung ist natürlich unbezahlbar!
Derzeit ist es nicht vorgesehen, das Fluggerät Dritten zum Verkauf anzubieten.
Wie schnell fliegt der AERO-SensorCopter?
Obwohl der AERO-SensorCopter schneller fliegen könnte, ist er für die Zulassung auf 120 km/h limitiert. Im praktischen Tageseinsatz werden meist nur Geschwindigkeiten bis 60 km/h geflogen.
Bis zu welcher Windstärke führen wir Inspektionen durch?
Mit den bisher gemachten Erfahrungen, können wir im automatischen Flug entlang der Rotorblätter an Windkraftanlagen bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 50 km/h (14 m/sec) problemlos direkt am zu inspizierneden Objekt fliegen.
Wird der AERO-SensorCopter auch Offshore eingesetzt?
Aber ja! Seit Frühjahr 2019 sind wir sehr erfolgreich Offshore unterwegs.Die Konfiguration unseres AERO-SensorCopters ist genau auf solch schwierige und anspruchvolle Einsätze in Starkwind-Regionen ausgelegt und zeichnet sich durch eine hohe Agilität und Robustheit aus. In unserer Mediengalerie finden Sie ein Offshore-Video.
Technik / Verfahren
Welche Schadensbilder lassen sich mit dem System von Aero Enterprise erkennen?
Die „Begehung“ einer WEA durch Industriekletterer erfolgt in der Regel zweimal. Beim ersten Mal werden die Schäden erfasst und beim zweiten Mal repariert.
Ziel einer Inspektion aus der Luft ist es, die Erfassung der Schäden digital durchzuführen. Je nach “Service Level” können sie als Kunde „vom Schreibtisch aus“ mit Unterstützung unserer Software Lizenz “AERO-Lyse” die Schäden selbst klassifizieren. Am Ende können sie mit einem Klick dann automatisch generierte Prüfprotokolle erstellen. Gerne übernehmen wir das aber auch für sie.
Mit der eingesetzten Technologie ist es möglich, nicht nur feinste Bildauflösungen der Oberflächen darzustellen, sondern über eine parallel laufende IR-Bild-Bestimmung auch evtl. vorhandene Auffälligkeiten unterhalb der Oberflächenstruktur zu erkennen. So lassen sich Risse, Lack-Abplatzer, fehlende Teile, Kratzer, Erosion, Löcher etc. leicht erkennen und können genau in Position und Größe bestimmt werden.
Darüber hinaus setzen wir bei der Analyse der Oberflächen an den Rotorblättern künstliche Intelligenz ein. Mit diesen selbst entwickelten Algorithmen wird der jew. Prüfer bei der Durchsicht der Bilder digital stark unterstütz und es werden auch die kleinsten Defekte damit aufgezeigt. Mit einem Machine Learning werden die neuronalen Netze immer wieder mit neuen Daten versorgt und neu angelernt.
Die eigentlich notwendigen Reparaturen können dann, in Abhängigkeit der jeweiligen vom Kunden erhobenen Schadensklasse, der evtl. notwendigen Ersatzteile, der Verfügbarkeit des Personals und nicht zuletzt unter Berücksichtigung von Wetter und Temperatur bestimmt werden (Lack- oder strukturelle Harz-Arbeiten lassen oftmals keine kalten Temperaturen zu).
Digitalisierung hat zum Ziel, Ihnen als Kunden Zeit und Geld zu sparen – und das bei gleichzeitigem Erhalt von qualitativ hochwertigen Zustandsdaten.
Die Planung und Durchführung von Inspektionen und Reparaturen wird einfacher – und das Wichtigste: Das Leben von Menschen während der Inspektion wird nicht gefährdet.
Was erhalten Sie als Kunde, wenn Sie Aero Enterprise beauftragen?
Abhängig von den Wünschen des Kunden haben wir hier mehrere Optionen zur Auswahl.
- Entweder der reine Roh-Datensatz über das jeweilige Objekt zur Weiterverarbeitung durch den Kunden, oder
- Einen Datensatz und die Lizenz zur Nutzung der AERO-View bzw. AERO-Lyse Lizenz zur Auswertung und Klassifizierung der Schadstellen durch den Kunden, oder
- Ein von Aero Enterprise fertig erstellter IST-Zustands Bericht einer untersuchten Anlage mit vor-indizierten Auffälligkeiten, oder
- Ein in Zusammenarbeit mit einem Gutachter erstellter Bericht mit Handlungsempfehlungen.
Die Software bietet auch die Möglichkeit alte Datenbestände mit auffälligen Schadstellen aus früheren Flügen mit Neudaten miteinander zu vergleichen (change detection).
Auch können die Datensätze so von uns aufbereitet werden, dass diese im Rahmen „Industrie 4.0“ an die jeweiligen Schnittstellen der kundenspezifischen ERP-Systeme übertragen werden können.
Wie können Alt- und Neudaten von einer Windkraftanlage, bei unterschiedlichen Rotorblattstellungen und Himmelsrichtung verglichen werden?
Wie gehen wir vor, wenn die Rotorblätter A, B und C bei der neuen Messung eine andere Stellung als bei der vorherigen Messung haben?
Über eine digitale 3-D Bestimmung der Daten innerhalb des AERO-Software Package ist eine standardisierte genaue Position im Raum darstellbar, unabhängig von der vorherigen Stellung (Himmelsrichtung und Verdrehung) der Anlage.
Dadurch können Alt- und Neudaten untereinander verglichen werden.
Kann man auch andere Bereiche abfliegen als Windkrafträder?
JA, durch unsere flexible Kombination aus Hard- und Software sind wir bei der Inspektion nicht an ein Windkraftrad gebunden, sondern können alle vertikal stehenden Industrieanlagen, Gebäude und Strukturen wie Schornsteine, Strommasten, Staudämme, Kühltürme, Brücken, oder gar vertikale Felsformationen etc. begutachten.
Weil der AERO-SensorCopter auch in der Luft stehen bleiben kann, können auch schwer zugängliche Geländestrukturen wie Steinbrüche oder enge Täler beflogen werden.
Wie viele Windkrafträder kann Aero Enterprise an einem Tag befliegen?
Auf Basis unserer bisherigen Erfahrungen begutachten wir 4-6 WKA pro Tag – etwas abhängig von den jeweiligen Größen der WKA, den Abständen untereinander, den allgemeinen örtlichen Gegebenheiten und unter Einbeziehung der Vor- und Nachbereitungszeit vor Ort.
Was versteht Aero Enterprise unter nachhaltiger Qualitätssicherung aus der Luft?
Nachhaltig heißt für uns über einen bestimmten Zeitraum nachvollziehbar und damit transparent.
Im Rahmen einer ersten technischen Anamnese eines Industrieobjektes (z.B. einer Windkraftanlage) kann eine technische Geburtsurkunde erstellt werden. Die Daten dienen dann als Basis bzw. Vergleichs-Datensatz für spätere Messungen.
Wofür kann unser Kunde das AERO-Software Package nutzen?
Mit der kostenfreien Lizenz AERO-View erhält der Kunde die Möglichkeit der Speicherung und den Zugriff auf die für Ihn erhobenen Daten. Er kann damit die Bildinformationen zu seinem Objekt in einer geordneten Struktur in Form eines virtuellen 3-D Raumes durchsehen.
Mit der kostenpflichtigen erweiterten Lizenz zur AERO-Lyse können die jeweiligen Auffälligkeiten quantifiziert, qualifiziert und letztendlich klassifiziert werden. Nach Abschluss dieser Arbeiten kann automatisch ein IT-gestütztes Zustandsprotokoll generiert werden.
Diese Schadensprotokolle bleiben in den Folgejahren untereinander vergleichbar und bilden die Basis für eine nachvollziehbare, objektive Qualitätssicherung über den gesamten Lebenszyklus einer Anlage.
Was kann ich beim Einsatz einer Infrarot Kamera zusätzlich sehen und geht das bei allen Materialien?
Parallel erzeugte Infrarot Daten können einen zusätzlichen Hinweis über die Befindlichkeiten unterhalb der Rotorblatt-Struktur geben. Im Wesentlichen werden hier thermische Brücken und Übergänge durch Anbindung in der Unterstruktur (z.B. Verklebung, Verschraubung etc.) mit Temperaturdifferenzen an der Oberfläche angezeigt.
Somit können neben guten auch schlechte Verklebungen/Verbindungen leichter erkannt werden.
Bis auf stark spiegelnde Flächen wie Wasser und Glas kann Thermographie fast überall eingesetzt werden, mit gelegentlich mal mehr oder weniger Aussagekraft.
Welche Kosten entstehen für mich bei einer Beauftragung zur Befliegung einer Windkraftanlage?
Unsere Preise richten sich in erster Linie nach Durchmesser und Nabenhöhe der Anlage. Des Weiteren ist der Preis von der Anzahl der vom Kunden jährlich beauftragten Anlagen sowie vom Umfang unserer Dienstleistungen abhängig.
Was passiert mit den erhobenen Bilddaten?
Die Bilddaten werden auf unserem Server in einem Rechenzentrum in Deutschland hinterlegt und für den Kunden über unser AERO-Software Package geordnet und strukturiert zum Download sichtbar gemacht.
Die Rechenzentren sind nach ISO/IEC 27001:2013 zertifiziert, das bedeutet:
- Twin-Hostings der Server (Übernahme von Spiegelserver bei möglichen Ausfällen)
- Absicherung durch doppelte USV-Anlagen sowie Dieselgeneratoren.
ISO/IEC 27001:2013 ist ein internationaler Industriestandard zur Sicherung der Anforderungen für das Erstellen, Implementierungen und Erhalten von sich ständig weiterentwickelten Informationssicherheits-Management-Systemen. Die Norm spezifiziert Anforderungen für die Implementierung von geeigneten Sicherheitsmechanismen.
Wer hat Zugriff auf die Bilddaten?
Auf den Server hat direkt nur der Administrator bzw. die Software Entwickler von Aero Enterprise Zugang.
Über die Client basierte Lizenz AERO-Lyse oder AERO-View kann sich jeder Kunde einzeln über VPN-Tunnel mit dem Server verbinden und seine Daten herunterladen oder analysieren.
Eine Verteilung der Kundendaten auf mehrere Rechenzentren im Rahmen einer Cloud erfolgt nicht.
Darf eine Versicherung die Daten einsehen?
NEIN, keinesfalls. Der Austausch der generierten Daten und das Geschäftsverhältnis besteht nur 1:1 und geht an keinen Dritten.